Motor-Flussschlepper Leon

Motor-Flussschlepper Leon


Erbauer: Gerhard Wicke


Motor-Flussschlepper


Etwas Geschichtliches:

Schon während des Baus des Dampfers „Hedwig von Wissmann“ war ich auf der Suche nach Unterlagen und Information über ein Schiff aus der Kolonie Belgisch-Kongo. Die am Tanganjika-See vorhandenen bekannten Boote und Dampfer, als da wären „Alexandre Delcommune“ (später „Vengeur“), „Baron Dhanis“, und die „Netta“  kamen aufgrund ihrer Größe (CWL zwischen 25 m und 50 m) nicht in Frage. Die Boote hätten im Maßstab 1:14 dann ganz schnell eine Länge von über  1,80 m bei einem Gewicht von 35 kg bis 50 kg gehabt.
Allein auf dem Kongo-Fluss waren noch Dutzende von Seitenrad- und Heckraddampfer unterwegs („Baron Lembrechts“, „Belgique“ (Hospitalschiff), „Brabant“, „Dix“, „General Strauch“, „Kigoma“, „Lapsley“ und die „Prince Leopold“ um nur einige zu nennen), hatten aber mehr oder minder die gleichen Abmessungen, teilweise noch größer. Ferner befanden sich auf einigen Schiffen auf dem Achterdeck sichtbar die Dampfmaschinen, was einen detailgetreuen Nachbau und Antrieb noch zusätzlich erschwert. Bekanntermaßen haben diese Raddampfer ganz wenig Tiefgang, hohe Aufbauten und sind somit relativ Seitenwindempfindlich.
Von den kleinen Booten, unter anderem die „Baron Dhanis“ (1885), das Zollboot „D1“, die „Pie X“, die „Leon XIII“ und die „Florida“, war absolut nichts an Unterlagen aufzutreiben, obwohl ich bei mehreren Museen angefragt habe. Ein fahrbares Schiffsmodell nur anhand von uralten Fotos nachzubauen ist auch nicht so mein Ding. Hierbei muss einfach zu viel rekonstruiert werden, Abmessungen sind unter Umständen keine – oder nur teilweise – vorhanden, von den Details mal abgesehen. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Nachbau der „Hedwig von Wissmann“ und den noch offen gebliebenen Fragen. Aber es eilt ja nicht.

Also weitersuchen!

Während meiner Suche zeigte mir ein sehr guter Freund einen Riss mit Maßangaben von einem Motor-Flussschlepper, welcher im >Das Logbuch< aus dem Jahr 1976 abgebildet war. Konstruiert wurde  er für den Kongo auf der Wagria-Werft der Gebrüder Klahn in Neustadt/Holstein mit der Bau-Nr. 15. Er war zuständig für den Floßtransport zu den einzelnen Faktoreien (Handelsniederlassungen der Kaufleute) am Kongo und der Küste, und er hatte genau die richtigen Abmessungen für meinen Nachbau.


Daten Original Modell
Maßstab 1:1 1:14
Länge 15,40m 110cm
Breite 2,80 m 20 cm
Verdrängung   5,2 kg
Dieselmotor ca. 35 - 40 PS  

Also, das war mein nächstes Modell !



Bislang waren keine weiteren Informationen, sowie Spantenriss und vor allem keine Fotos aufzutreiben. Die Informationen über die Wagria-Werft sind auch mehr als spärlich.Die Werft:
Neue Ansätze zur Belebung des Schiffbaus machten nach dem Ersten Weltkrieg die Brüder Gustav und Hans Klahn mit der „Wagria-Werft“ an der Werftstraße in Neustadt. Dort lief 1922 das größte und wohl auch bekannteste Schiff der hölzerne Dreimastschoner „Elbnixe“ mit 342 BRT vom Stapel. Auch einige eiserne Schiffe wurden gebaut.Außer Howaldt in Kiel hatte keine der traditionsreichen Werften den Übergang zum Stahlschiffbau vollziehen können, ein Jahrhundert altes Handwerk ging dahin. Zu den letztgebauten Einheiten gehörte auch der Gaffelschoner „Papua“ für den Südseehandel gebaut. Das aus Buche und Eiche gezimmerte Schiff hatte für den Einsatz in tropischen Gewässern eine Haut aus Munzmetall auf Filzunterlage erhalten.
Die Nachfolgefirma „Neustädter Slip“ lieferte 1927 die stählernen Viermastschoner „Flottbek“ und „Lübeck“ mit je 320 BRT ab.
1937 wurde die große Werfthalle von der Marine übernommen und wird noch heute von ihr genutzt



Aus: Internet: http://www.du-bist-neustadt.de und >Deutsche Schoner Bd. III< von H. Karting,








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